auf den Internetseiten der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes - Karl Bernhard Ritter Stiftung.
Ziel der Stiftung ist die Förderung einer qualitativen Gottesdienstarbeit sowie die Stärkung zeitgemäßer Gottesdienstformen. Die Gottesdienst-Stiftung möchte Pfarrerinnen und Pfarrer bei der Umsetzung dieser Ziele ermutigen und unterstützen.
Gottesdienste und Feiern zum Valentinstag
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung schreibt zum Thema Gottesdienste und Feiern zum Valentinstag ihren
Gottesdienstpreis 2025 aus. Mitarbeitende aus den Kirchen der ACK sind eingeladen, bis zum 17. Februar 2025 Gottesdienste aus den Jahren
2023 bis 2025 einzureichen.
Wo und wie können Gottesdienste rund um den Valentinstag gestaltet werden, die das Zusammensein zweier Lieblingsmenschen
darstellen, stärken und feiern?
Gottesdienst für Gefangene wird ausgezeichnet
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes verleiht ihren Gottesdienstpreis in diesem Jahr an die Gefängnisseelsorgerin Henrike Schmidt. Ausgezeichnet wird ein besonders gelungener Gottesdienst, der am 30. Juli 2023 hinter Gittern auf dem Hohenasperg bei Ludwigsburg gefeiert wurde. Im Mittelpunkt stand ein Satz aus dem Vaterunser: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“.
Die Jury würdigt Pfarrerin Henrike Schmidt: „Ihr gelingt es, das Thema von Schuld und Vergebung passgenau in die Lebenswirklichkeit von inhaftierten Männern und Frauen hineinzusprechen. Mitten in der Predigt stehen Aussagen der Gefangenen, die die Weite des Themas Schuld aufzeigen. Die theologische Reflexion von Schuld und Vergebung ist theologisch durchdacht und kommt zugleich ohne moralischen Zeigefinger aus. Henrike Schmidt spricht offen an, dass das Thema Schuld in der Lebenswirklichkeit hinter Gittern andauernd eine Rolle spielt. Zugleich macht sie deutlich, dass menschliche Vergebungsfähigkeit Grenzen hat. Die Lieder und Musikstücke ergänzen den Gottesdienst passgenau.“
Die Musik und die Lieder hat ein Gefangener zusammen mit der Seelsorgerin ausgewählt, der mit seiner Gitarrenbegleitung am Gottesdienst aktiv mitwirkte. Der vermutlich bewegendste Moment des Gottesdienstes war eine nonverbale Zeichenhandlung, die sich stimmig in den Gottesdienst einfügte: eine persönliche Segnung mit Handauflegung und der Möglichkeit, im Anschluss eine Kerze zu entzünden. Insgesamt wird ein Gottesdienst ausgezeichnet, dem es gelungen ist, die befreiende Botschaft des christlichen Glaubens zu vermitteln und Menschen hinter Gittern anzusprechen.
Nachfolgend erhalten Sie den ausgezeichneten Gottgesdienst als PDF-Download.
Download (PDF)
Marburger Friedensgottesdienst während der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhesse-Waldeck am 28. November 2023 in Hofgeismar ausgezeichnet
Die Universitätskirchengemeinde Marburg und die Hessische Stipendiatenanstalt wurden am 28. November mit dem Gottesdienstpreis der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes ausgezeichnet. Der Friedensgottesdienst fand fast genau vor einem Jahr am Buß- und Bettag 2022 in der Marburger Universitätskirche statt und trug das Motto „Wir sind gegen den Krieg!“. Pfarrerin Aline Seidel und Pfarrer Joachim Simon hatten den Friedensgottesdienst gemeinsam mit Studierenden der Initiative BRUKS (belarussische, russische, ukrainische und kasachische Studierende), der Hessischen Stipendiatenanstalt und dem Fachbereich Evangelische Theologie intensiv vorbereitet und gefeiert. Die Mitwirkung von Studierenden aus den vom Krieg betroffenen Ländern war einer der Höhepunkte des Gottesdienstes. Als „Lebensexpertinnen“ berichteten sie hautnah vom Krieg in der Ukraine.
Propst i. R. Helmut Wöllenstein hob in seiner Laudatio neben dem stimmigen und innovativen Aufbau des Gottesdienstes besonders die Dialogpredigt hervor. Den beiden Predigenden gelang es, verschiedene Stimmen gleichrangig nebeneinander zu stellen und so einen spannungsvollen Diskurs mit verschiedenen Perspektiven zu Krieg und Frieden zu eröffnen. So entstand ein Dialog „zwischen dem Gewaltverzicht der Bergpredigt und der Verantwortung, die man in der Realität sieht, um schutzlos Angegriffene zu verteidigen… Am Ende kein Fazit, kein politisches Postulat. Dafür Deutungsangebote, die Orientierung geben und den Raum für eine eigene Positionierung öffnen.“ Darüber hinaus machte Helmut Wöllenstein auf die Zeichenhandlung aufmerksam, bei der im Altarraum 28 Kerzen angezündet wurden, die auf einer Weltkarte positioniert neben der Ukraine auf die vielen anderen Kriege und Konfliktherde auf der ganzen Welt hinwiesen. Dadurch gelang es dem Gottesdienst, die grundsätzliche Relevanz friedensethischer Interventionen deutlich zu machen.
Das Preisgeld i. H. von 3.000 € konnte leicht aufgeteilt werden: jeweils die Hälfte erhielten die Marburger Kirchengemeinde und die Hessische Stipendiatenanstalt. Bei der zum Preis gehörenden Skulptur ist die Aufteilung schwieriger. Wo sie in Zukunft stehen wird, blieb am Abend eine offene Frage. Vermutlich wird sie abwechselnd in der Stipendiatenanstalt und der Universitätskirche zu sehen sein.
Stiftung zeichnet das Friedensknopfgebet aus Eckartsweier währen der Tagung der badischen Landessynode in Bad Herrenalb aus.
Das Friedensknopfgebet wird im badischen Eckartsweier bis heute Monat für Monat gebetet. Die Teilnehmenden erhalten zu Beginn einen Knopf. Anschließend beten sie gemeinsam ein von Pfarrerin Britta Gerstenlauer formuliertes Gebet (siehe Download). Der Knopf erhält dabei wichtige Funktionen: Seine vier Löcher stehen für die vier Bitten um Frieden. Wenn sie den Knopf später zufällig wiederfinden Später, werden die Teilnehmenden an das Friedensgebet erinnert und beten vielleicht mit einem eigenen Gebet erneut um Frieden. Während der Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Baden in Bad Herrenalb zeichnete Dr. Stephan Goldschmidt am 23. Oktober dieses Projekt mit Sonderpreis der Stiftung aus. Gleichzeitig überreichte er Britta Gerstenlauer das Preisgeld i. H. von 500 €. In der Laudatio würdigte Prälatin Heide Reinhard das Friedensknopfgebet. Sie stellte die außergewöhnliche Idee von Pfarrerin Britta Gerstenlauer vor. Besonders beeindruckt war sie von der Verknüpfung des Friedensgebetetes mit der Konfirmandenarbeit. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden waren von dem Projekt so begeistert, dass sie das Knopfgebet in ihre Schulen mitnahmen und in verschiedenen Unterrichtsfächern mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern für den Frieden beteten.
Ausschreibung Gottesdienstpreis 2024
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes sucht für ihren Gottesdienstpreis des Jahres 2024 nach Gefängnisgottesdiensten, die also für Personen gestaltet werden, die eine Haftstrafen abbüßen.
Wie kann es gelingen, Gefangenen die befreiende christliche Botschaft liturgisch überzeugend nahezubringen.
Mehr dazu finden Sie in der nebenstehenden Ausschreibung als PDF-Download.
Der Gottesdienstpreis der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes geht in diesem Jahr an die Universitätskirchengemeinde Marburg und die Hessische Stipendiatenanstalt. Er wurde von Aline Seidel, Repetentin der Stipendiatenanstalt, und Pfarrer Joachim Simon federführend vorbereitet. Gemeinsam mit Studierenden der Initiative bruks (belarussische, russische, ukrainische und kasachische Studierende), der Hessischen Stipendiatenanstalt und dem Fachbereich Evangelische Theologie.
Nach den Worten einer Jurorin hat »die Beteiligung von Studierenden aus ukrainischen, belarussischen und russischen Kontexten überzeugt. Sie traten mit eigenen Wortbeiträgen als Lebensexpert * innen auf. Sie sprachen sich jeweils gegen Krieg und für Frieden aus.« Durch deren Einbindung besaß der Gottesdienst insgesamt eine Form- und Stilvarianz, die sich in der gelungenen Dialogpredigt fortsetzte und durch eine ausgesprochen vielfältige musikalische Gestaltung ergänzt wurde. Positiv bewertete die Jury, dass der Gottesdienst Bezug nahm auf unterschiedliche friedensethische Diskursbeiträgen. So ermöglichte er den Teilnehmenden Raum für eine eigene friedensethische Positionierungen.
Schließlich beeindruckte die Jury eine Symbolhandlung, bei der neben der Ukraine andere Konfliktherde auf der ganzen Welt genannt und vor Gott gebracht wurden. Auch dadurch gelang es dem Gottesdienst, die grundsätzliche Relevanz friedensethischer Interventionen deutlich zu machen.
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes verleiht den mit € 3000 dotierten Gottesdienstpreis seit dem Jahr 2009. Bisher wurden mehr als 15 Einrichtungen und Initiativen für ihre innovative und qualitative
Gottesdienstarbeit ausgezeichnet.
Die Evangelische Kirchengemeinde in Klingelbach wurde am 24. April 2022 mit dem Gottesdienstpreis der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes (Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung) ausgezeichnet. Ausgezeichnet wurde ein von Pfarrerin Mariesophie Magnusson vorbereiteter und geleiteter Karfreitagsgottesdienst. Das Preisgeld i. H. von 2.500 € teilt sich die Gemeinde mit der ebenfalls ausgezeichneten Stiftung St. Matthäus in Berlin.
Die Auszeichnung des Gottesdienstpreises erfolgte in der evangelischen Kirche in Klingelbach. An dem Ort, an dem der ausgezeichnete Karfreitagsgottesdienst vor drei Jahren gefeiert wurde. Eigentlich sollte der Preis bereits im Jahr 2020 und an anderer Stelle überreicht werden. Doch die Pandemie ließ das nicht zu. „Nun machen wir aus der Not eine Tugend“, sagte zu Beginn der Preisübergabe der Stiftungsvorsitzende, Dr. Stephan Goldschmidt. Durch den Festakt in Klingelbach werde deutlich, was die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes mit ihrem Preis bezweckt: Die ganze Gemeinde auszuzeichnen und nicht nur die federführenden Personen. Schließlich brauche es für außergewöhnliche Gottesdienste eine gemeindliche Ermöglichungskultur. Also Menschen, die Lust am Experimentieren haben. Wie in Klingelbach. Wo es gelang, insgesamt 8 Personen zu gewinnen, die Gebete und Lesungen übernahmen oder auf andere Weise aktiv mitwirkten.
Der ausgezeichnete Karfreitagsgottesdienst ist Teil einer durchdachten Inszenierung zwischen Karwoche und Ostersonntag. Zu Beginn steht auf dem geschmückten Altar noch das Abendmahlsgeschirr vom Gründonnerstag. Am Ende liegt eine Dornenkrone auf dem leergeräumten und schwarz abgedeckten Altar. Dazwischen eine Liturgie, die mit Orgel und Gesang beginnt, dann aber mehr und mehr reduziert wird, bis nur noch die Worte der Passionsgeschichte erklingen. Unterbrochen durch die Stille-Phasen während des Altarabdeckens. Am Ende verlässt die Gemeinde schweigend die Kirche, als folge sie Jesus auf seinem Gang ans Kreuz. Nicht einmal der Segen löst die entstandene Spannung auf. Der folgt am Ostersonntag. In ihrer Predigt verbindet Pfarrerin Mariesophie Magnusson das Schicksal Jesu mit Unrecht und Leid der Gegenwart – anschaulich gemacht mithilfe des Kunstwerkes „Die Argonauten“ von Anselm Kiefer. Gott übersieht niemanden in seiner Not. Mehr noch: Er macht sich am Kreuz selbst zu einem Übersehenen. Zu einem der vielen, die getötet wurden und werden. „Entkleidet und seiner Menschlichkeit beraubt.“
In seiner Laudatio gratulierte Dr. Goldschmidt der Klingelbacher Gemeinde und Pfarrerin Magnusson für den gelungenen Karfreitagsgottesdienst aus dem Jahr 2019. Der ländliche Ort zeige, dass gute Gottesdienste überall möglich sind. Große Kirchen und finanzstarke Gemeinden sind nicht im Vorteil. Auch in ländlichen Gemeinden wie Klingelbach gibt es kreative Gottesdienste, die auf Augenhöhe sind mit denen einer großstädtischen Kulturkirche mit ihren vielen Möglichkeiten.
Laudatio zur Gottesdienstpreisverleihung in der evangelischen Kirche in Klingelbach.