Den Gottesdienstpreis 2012 erhält der Kirchenkreis Lüneburg.
Preisverleihung auf der hannoverschen Landessynode am 28. November 2012
„Vergiss mein nicht“ – so lautet der Titel des Gottesdienstes, den die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes (Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung) am 28. November auf der hannoverschen Landessynode mit dem Gottesdienstpreis 2012 auszeichnet.
Er wurde am 9. Oktober 2011 in der St. Nicolaikirche in Lüneburg mit Demenzkranken, ihre Angehörigen, Betreuenden und der Gemeinde gefeierten.
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes vergibt in diesem Jahr zum vierten Mal den mit 2500 € dotierten Gottesdienstpreis. Für das Jahr 2012 wurde der Preis für Gottesdienste ausgelobt, die im Blick auf Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und ihr Umfeld gestaltet worden waren.
Die Jury wählte den Lüneburger Gottesdienst aus einer großen Zahl weiterer Gottesdienste aus, die fast durchgängig einen so überzeugenden Eindruck machten, dass sie in Kürze in als Buch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Entscheidung für den Lüneburger Gottesdienst „Vergiss mein nicht“ begründete der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Oberkirchenrat Dr. Stephan Goldschmidt, mit folgenden Worten: „Dieser Gottesdienst ist theologisch gehaltvoll und elementar zugleich.“ Im Blick auf die Zielgruppe der Demenzkranken und ihrer Angehörigen seien „die elementare Sprache, die klare Struktur und die Wahl des Ortes im Erinnerungen weckenden Kirchenraum“ hervorzuheben.
In ihrer Laudatio würdigte Oberkirchenrätin Inken Richter-Rethwisch den Gottesdienst, in dem auf gelungene Weise das Symbol der Hand mit der Botschaft verknüpft sei, dass auch diejenigen, die mit dem Vergessen kämpfen, in die Hand Gottes geschrieben und darum nicht vergessen sind. „Mit dieser Aussage besaß der Gottesdienst seine theologische Mitte, die durch Gesten und Zeichen mit allen Sinnen erlebt werden konnte“.
Darüber hinaus sei hervorzuheben, „dass dieser Gottesdienst erkennbar aus einer örtlichen Kooperation zwischen der Alzheimer Gesellschaft, der Psychiatrischen Klinik und der Gemeinde St. Nicolai hervorging, die seit mehreren Jahren besteht. Die sorgfältige und intensive Vorbereitung, an der viele Gemeindegruppen beteiligt waren, ist beeindruckend.“
Die für das Gottesdienstprojekt Verantwortliche, Diakonin Antje Stoffregen, hat seit einigen Jahren die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit und ohne Demenz durch die Gestaltung von Gottesdiensten angesprochen werden, „die anschaulich, sinnlich und stärkend sein wollen.“ Ihr und ihrem Team geht es darum bei Demenzkranken „Potentiale zu entdecken und zur Wirkung zu bringen.“
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