Preisverleihung am 20. September im PS.SPEICHER in Einbeck
Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Einbeck wurde am 20. September im dor-tigen PS.SPEICHER mit dem Gottesdienstpreis 2018 ausgezeichnet. Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes würdigte damit erstmals eine Initiative, die federführend von Ehrenamtlichen getragen wird. Der Jury lag dafür ein Gottesdienst aus der Einbecker Marktkirche St. Jacobi aus dem Juli 2017 vor. Geleitet wurde er von Susanne Hornung. Sie ist ehrenamtliche Prädikantin. Als solche feiert sie in Einbeck häufig Gottesdienste und schreibt dafür ihre eigenen Predigten. In ihrem Hauptberuf arbeitet sie zusammen mit ihrem Mann in einem Bikershop. In der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Einbeck ist Susanne Hornung als fröhliche und lebendige Predigerin bekannt. Der ausgezeichnete Gottesdienst war ein Motorradgottesdienst, wie er in großen Städten be-kannt ist. Susanne Hornung gelang es dabei, die Bikerinnen und Biker in ihrer Predigt zu berühren und existentiell anzusprechen, wie Superintendenten Stephanie von Lin-gen (Kirchenkreis Leine-Solling) in ihrer Laudatio betonte. So wies Susanne Hornung in dem ausgezeichneten Gottesdienst auf die Zerbrechlichkeit des Lebens hin, die Motor-radfahrer mitunter hautnah erleben. Oder sie betonte das „Gefühl, dass auch mal etwas schief gehen kann“ und das im Hinterkopf mitfährt, um dann fortzufahren: „Wir hoffen, dass eben noch Einer da ist, der mit aufpasst“. Musikalisch wurde die mit ca. 100 Gästen besuchte Veranstaltung im stilvollen Ambiente von der Jazz-Band Ephata des Kirchen-kreises Leine-Solling.
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes vergab den mit 2.500 € dotierten Gottes-dienstpreis in diesem Jahr zum zweiten Mal, nachdem der MOGO Hamburg, an dem zu-letzt 20.000 Biker und Interessierte teilnahmen, bereits im Juni ausgezeichnet worden war. Bemerkenswert ist, dass der Einbecker Gottesdienst auf Augenhöhe mit der „Mutter der Motorradgottesdienste“ bewertet wurde. Denn er „trifft das mit Freiheit und Lebenslust verbundene Lebensgefühl der Biker punktgenau und nimmt es theologisch verantwort-lich auf“, wie einer der Juroren sagte, der selbst Motorradfahrer ist.
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes schrieb ihren Gottesdienstpreis in diesem Jahr zum 10. Mal aus, diesmal für Motorradgottesdienste. Bewertet wurden neben der theologischen, ästhetischen und sprachlichen Qualität das Eingehen auf die Zielgruppe der Bikerinnen und Biker, die Aufmerksamkeit für rituelles Handeln, die Wahl geeigneter Musik und die Berücksichtigung des besonderen Gemeinschaftserlebnisses. Der voll-ständige Wortlaut des Einbecker Gottesdienstes kann unter www.gottesdienst-stiftung.de abgerufen werden.